Aus für die Thayatalbahn?
BEZIRK WAIDHOFEN / Papier wurde im Beisein des obersten Verkehrsplaners des Landes beschlossen, das eine Abkehr von der Thayatalbahn bedeutet.
VON HANNES RAMHARTER
13 von 15 Gemeinden des Bezirks trafen in der Bezirkshauptmannschaft am 31. Mai mit dem obersten Verkehrsplaner des Landes, Friedrich Zibuschka, zusammen. Dabei wurde eine Resolution beschlossen, die eine Abkehr von der Thayatalbahn bedeutet.
„Allen Gemeindevertretern (nicht anwesend waren Vertreter aus Dietmanns und Ludweis-Aigen) ist bewusst, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Gemeinden und des Landes und die zu erwartende Nutzungsfrequenz die Revitalisierung und den Lückenschluss der Bahnstrecke Schwarzenau-Slavonice kurzfristig nicht rechtfertigt. Die Ertüchtigung der Franz-Josefs-Bahn hat oberste Priorität“, heißt es in dieser Resolution.
Vor zwei Jahren hatte die ÖBB folgende Kostenschätzung aufgestellt: 28 Mio. Euro für die Revitalisierung der Bahnstrecke, eine Million Euro pro Jahr für den Betrieb und 1,8 Mio. Euro pro Jahr für die Erhaltung.
Vor dem Hintergrund dieser Kosten will man eine Busverbindung Schwarzenau-Waidhofen-Telc mit Anbindung an den Waldviertel-Bus und damit auch an die Franz-Josefs-Bahn sowie die Anbindung der Bildungs- und Tourismusstandorte Slavonice, Karlstein und Raabs an die Linie nach Telc. Weiters wird gefordert, dass Planungsarbeiten für den Straßenausbau mit OrtsUmfahrungen zwischen Waidhofen und Slavonice beginnen, damit auf den zunehmenden Verkehr reagiert werden kann.
Die derzeitige Bahntrasse der Thayatalbahn sowie der bereits stillgelegten Bahnlinie Göpfritz-Raabs soll zu einem grenzübergreifenden Rundweg mit Anschluss an das tschechische Radwegenetz genutzt werden. Durch diese Erhaltung der Trasse will man auf lange Sicht die Möglichkeit einer Revitalisierung der Bahnstrecken offen halten.
Als Sprecher der Initiative wurde Bundesratsabgeordneter Kurt Strohmayer-Dangl bestimmt.
Quelle: NÖN Waidhofen/Th. Online