Von Hannes Ramharter
Unglaubliche Pläne der ÖBB-Tochter Rail Cargo wurden der NÖN zugespielt: Ab 2014/2015 soll es im gesamten Waldviertel keine Güterverladestellen mehr geben.
Davon betroffen wären die derzeitigen Güterverladestellen der Franz-Josefs-Bahn in Gmünd, Pürbach, Vitis, Schwarzenau, Allentsteig, Göpfritz, Irnfritz, Hötzelsdorf und Sigmundsherberg, aber auch auf der Strecke Schwarzenau-Zwettl die Verladestellen Kleinschönau (Mülltransporte zur Müllverbrennungsanlage), Zwettl (Dieselöltransporte für die Firma Eigl) und Waldhausen (Holztransporte für die Firma Stora Enso). Allein auf der Zwettler Strecke würde der Transport rund eine Million Tonnen pro Jahr ausmachen, auf der Franz-Josefs-Bahn ebenfalls rund eine Million Tonnen pro Jahr.
Wenn es keine Güterverladestellen mehr gibt, würde ein Großteil des Verkehrs auf die Straße verlagert werden. Das wäre bei der relativ beschränkten Leistungsfähigkeit der Straßen im Waldviertel mancherorts ein Riesenproblem mehr.
„Da geht es jetzt ans Eingemachte“, meint ein ÖBB-Insider im Gespräch mit der NÖN. Der nächste Schritt wäre dann nämlich, dass dann der Personenverkehr alleine zahlen müsste und das wäre zu wenig für den Aufwand der Schieneninfrastruktur, das heißt wiederum, dass es dann auch dem Personenverkehr an den Kragen gehen könnte, weil er unrentabel wäre.
ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif gab dazu folgende Stellungnahme ab: „Wir evaluieren derzeit den Kostendeckungsgrad der einzelnen Verladestellen im gesamten Netz der RCA. Natürlich müssen wir wirtschaftlich agieren und uns Weiterentwicklungsoptionen sichern. Eine konkrete Entscheidung über die Änderung des Bedienrasters ist noch nicht gefallen; die Organbeschlüsse dazu stehen noch aus. Erst danach können wir weitere Informationen bieten.“
Quelle: NÖN Online