TIPS: Kamptalbahn: Zusage für Investitionen bleibt aus

KAMPTAL. Anrainergemeinden forderten mit der Resolution „Pro Kamptalbahn“ Investitionen in die Strecke von Hadersdorf nach Sigmundsherberg. Die darauffolgenden Antworten von Bund und Land fielen unbefriedigend aus.

Zur Attraktivierung der Kamptalbahn forderten die Vertreter der Kamptalgemeinden des Bezirks Horn geschlossen die Sanierung von Langsamfahrstellen, die Errichtung barrierefreier Zugänge in Horn, Schönberg und Langenlois und den Einsatz neuer Züge. Während die Resolution bisher auf www.unserekamptalbahn.at von 870 Personen unterzeichnet wurde, fand sie bei der Aussendung an Bund, Land und ÖBB von den betroffenen Gemeinden im Bezirk Krems keine Unterstützung. Laut Hubert Meisl, Bürgermeister der Gemeinde Langenlois, bestand damals kein Zweifel, dass es ohnehin laufend Modernisierungsmaßnahmen auf der Strecke geben würde (Tips berichtete in der Ausgabe vom 12. Jänner).

Das Land Niederösterreich weist in der Reaktion auf die Resolution auf derartige Maßnahmen hin. So verpflichte sich die ÖBB laut einem Vertrag „zur Erhaltung der Infrastruktur in betriebssicherem Zustand sowie zu Qualitätskriterien wie Sauberkeit, Pünktlichkeit und adäquater Fahrgastinformation“. Die Kamptalbahn sei im Vertragszeitraum bis 2019 nicht in Frage gestellt.

Mobilitätsbedarf decken

Auch in der Antwort des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technik werden derartige Modernisierungsmaßnahmen angedeutet. Die ÖBB sei demnach bestrebt, „im Kamptal mittelfristig mit einem zuverlässigen, stabilen Infrastruktur-Angebot den Mobilitätsbedarf der Bevölkerung in der Region zu decken“. Seitens der ÖBB würden, wenn Investitionen erforderlich werden, „zeitgerecht Gespräche mit den Gebietskörperschaften über die erforderliche Mitfinanzierung bei der Fuhrparkbeschaffung und über eventuell erforderliche Infrastrukturmaßnahmen aufgenommen“. Eine Investition in neue Dieseltriebwagen sei aber derzeit nicht erforderlich. Zudem sei bei Investitionen „auch im Interesse der Steuerzahler nach betriebswirtschaftlichen Vorgaben vorzugehen“.

Garant für Weiterbetrieb

Die Antworten lassen laut denInitiatoren der Resolution – Martin Falk, Bürgermeister von Gars, und Gemeinderat Friedrich Wiesinger – konkrete Zusagen für Investitionen in die Infrastruktur vermissen. Diese sollen laut dem Bundesministerium auf „jene Infrastruktur“ konzentriert werden, „auf der eine system-adäquate Nachfrage besteht“. Für die Kamptalbahn von Hadersdorf nach Sigmundsherberg könne „im Bestand eine Verkehrsnachfrage an der unteren Grenze der Systemadäquanz festgestellt werden“. Ein Garant für den langfristigen Weiterbetrieb auf der Kamptalbahn wäre demnach „eine stetig steigende Reisendenzahl“. Ob die unzeitgemäße Infra-struktur mehr Zuggäste anlocken kann, wird in Frage gestellt. Daher kündigten die Initiatoren an, die Bemühungen um die Resolution „Pro Kamptalbahn“ weiter fortzusetzen.

Quelle: Tips Online