NÖN Horn: Kamptalbahn: Die Bedenken bleiben

Kamptalbahn: Die Bedenken bleiben

AUSKUNFT UNBEFRIEDIGEND / Rund 850 Personen haben Resolution „Pro Kamptalbahn“ unterschrieben. Land und Ministerium reagierten – für Initiatoren wenig befriedigend.

GARS / Auf die von den Mandataren in den Gemeinden Gars, Horn, Rosenburg-Mold und Sigmundsherberg jeweils einstimmig beschlossene Resolution „Pro Kamptalbahn“ sind nun die Stellungnahmen des Landes NÖ und des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) eingelangt. Kurzanalyse von Friedrich Wiesinger (Foto), Garser SPÖ-Gemeinderat und federführend bei der Resolution: „Viele Worte, aber die massiven Bedenken bleiben.“

In beiden Antworten gäbe es keine Spur einer Zusage für die geforderten Investitionen in die Infrastruktur, in Gleisanlagen und Bahnsteige wie auch in zeitgemäße Garnituren.

Laut Ministerium wäre eine stetig steigende Reisendenanzahl ein Garant für den langfristigen Weiterbetrieb. Wiesinger: „Ob das mit Bahnsteigen etwa in Langenlois und Schönberg wie vor fast 125 Jahren, Langsamfahrstellen wie zwischen Stiefern und Altenhof oder zwischen Rosenburg und Horn und Fahrzeugen, die nicht mehr zeitgemäß sind, gelingt?“

„Weitere Entwicklung der Strecke wird überprüft“

Im Schreiben des Verkehrsministeriums heißt es unter anderem, dass „die ÖBB-Eisenbahnstrecke Hadersdorf – Horn – Sigmundsherberg im ,Zielnetz 2025+‘ … als Strecke ausgewiesen wird, deren weitere Entwicklung unter Einbezug der Regionen überprüft wird“

Wiesinger verweist auch auf eine Aussage von Werner Baltram, Prokurist der ÖBB-Infrastruktur AG, der bei einer Eröffnung auf der Donauuferbahn im vergangenen Herbst meinte: „Nur mit mehr Komfort und guter Infrastruktur erreichen wir die Akzeptanz unserer Kunden.“

Kunden seien vorhanden, wie eine ÖBB-Zählung aus dem Vorjahr mit 1850 Ein- und Aussteigern an einem durchschnittlichen Werktag beweist. „Ohne Bahn wären das viele Autos mehr auf der Straße“, so Wiesinger.

In einem Schreiben des Landes heißt es, dass man in Abschlussverhandlungen über einen Verkehrsdienstevertrag bis 2019 sei, für diesen Zeitraum „die Kamptalbahn nicht in Frage gestellt“ werde. Es wird darauf verwiesen, dass sich mit diesem Vertrag „die ÖBB auch zur Erhaltung der Infrastruktur sowie zu Qualitätskriterien wie Sauberkeit, Pünktlichkeit und adäquater Fahrgastinformation“ verpflichte.

„Die Bemühungen der Initiative ,Pro Kamptalbahn‘ werden fortgesetzt“, erklärt Bürgermeister Ing. Martin Falk (Foto) in Übereinstimmung mit Wiesinger.

www.unserekamptalbahn.at

 

Quelle: NÖN Horn Online