GMÜND / Die Franz-Josef-Bahn ist jetzt bis Budweis elektrifiziert, aus Wien kommende Züge fahren bis C. Velenice.
VON STEFAN HAWLICEK
Einen ungewöhnlich leeren Eindruck hinterlässt seit wenigen Tagen der Hausbahnsteig des Bahnhofes Gmünd. Wo sonst die Garnituren der Regional Express Züge (REX) auf die Abfahrt nach Wien gewartet haben, bleibt das betroffene Gleis die meiste Zeit über unbenützt.
Und doch hat diese Veränderung nach den für den kommenden Fahrplanwechsel im Dezember geplanten Nebenbahneinstellungen im Waldviertel für Bahnreisende auch ihre guten Seiten.
Mitte Juni hat die Tschechische Bahn (CD) den elektrischen Betrieb auf der 50 Kilometer langen Bahnlinie von Èeské Velenice nach Budweis aufgenommen. Gleichzeitig haben die ÖBB den Zuglauf der REX-Züge zwischen Wien Franz Josef Bahnhof und Gmünd bis nach Èeské Velenice verlängert. Sieben Mal am Tag besteht für Reisende der Franz-Josef-Bahn ab sofort die Möglichkeit, ohne Umsteigen bis nach Èeské Velenice zu kommen.
Fast 770 Millionen Kronen (= in etwa 31 Millionen Euro) hat sich die CD die Elektrifizierung und Modernisierung der Bahnlinie kosten lassen. Dabei hat man im Zuge der Arbeiten auch die Bahnhöfe und Haltestellen entlang der Strecke mit Mittelbahnsteigen ausgerüstet. Die Fahrzeiten der Züge zwischen Èeské Velenice und Budweis sind durch die Elektrifizierung durchwegs verkürzt worden. Die Züge legen die 50 Tarifkilometer trotz Aufenthalt in allen Bahnhöfen und Haltestellen in durchschnittlich 50 Minuten zurück. Zu Zeiten des Dieselbetriebes schaffte es der schnellste Zug mit weniger Zwischenhalten in 54 Minuten.
Auf durchgehende Reisezüge von Wien bis nach Budweis oder Pilsen wird man trotz der Elektrifizierung der Strecke noch länger warten müssen. Denn internationale Verbindungen auf der Franz-Josef-Bahn wird es nach den Planungen der ÖBB und der CD auch in naher Zukunft nicht geben.
Quelle: NÖN Online